Seit der Ablösung der Glühbirne sind vor allem LEDs auf dem Siegeszug und haben mittlerweile so gut wie jedes Wohnzimmer erobert. Allerdings mussten sich viele Umsteiger noch vor einigen Jahren erstmal an die andere Farbtemperatur von LED Lampen gewöhnen. Einige fanden ihr leicht bläuliches Licht zu hell und nicht so gemütlich, wie das von Glühbirnen.
Doch mittlerweile gibt es LEDs glücklicherweise in allen Farbtemperaturen, damit die moderne Beleuchtung auch in Wohnräumen für ein gemütliches Ambiente sorgen kann.
Kelvin als Maßeinheit der Lichttemperatur
Damit Käufer sehen können, wie kalt oder warm das Licht der LED ist, geben die Hersteller in der Regel die Farbtemperatur der Lampen an, von der sich dann die Lichtfarbe ableiten lässt. Die Farbtemperatur wird in der Einheit Kelvin (K) gemessen und sagt aus, wie warm oder kalt das Licht ist. Je höher der Kelvin Wert ist, desto kälter und heller wird das Licht wahrgenommen.
Die drei verschiedenen Farbtemperatur-Spektren
Grundsätzlich wird das Spektrum der Farbtemperatur in drei verschiedene Bereiche aufgeteilt, die jeweils eine bestimmte Kelvin Spannbreite haben. Diese drei Spektren der Farbtemperatur sind:
●Warmweiß (unter 3300 K)
●Neutralweiß (3300 bis 5000 K)
●Tageslichtweiß oder Kaltweiß (über 5000 K)
Jede Lichtfarbe hat ihre eigene Charakteristik und sorgt für ein bestimmtes Ambiente, sodass sie sich für spezifische Anwendungsbereiche besser oder schlechter eignen. Lass uns mal die jeweilige Wirkung dieser drei Lichtfarben-Spektren genauer ansehen:
Warmweiß (unter 3300 K)
Warmweiß ist die Farbtemperatur mit dem niedrigsten Kelvinwert, die leicht gelblich aussieht und einen Hang ins Rote hat. Das Licht wirkt also warm und gemütlich, weshalb es immer dort zum Einsatz kommt, wo das Licht eine angenehme und entspannende Atmosphäre erzeugen soll. Aus diesem Grund wird warmweißes Licht bevorzugt im Wohnzimmer oder in Hotels und Restaurants verwendet.
Neutralweiß (3300–5000 K)
Neutralweißes Licht hat, wie der Name schon vermuten lässt, eine neutrale Farbe, also keinen Gelb- oder Blaustich. Das Licht kommt aufgrund seiner nüchternen und sachlichen Wirkung überall dort zum Einsatz, wo eine hohe Konzentration und eine helle Beleuchtung gefragt sind. Deshalb wird neutralweißes Licht zum Beispiel hauptsächlich in Büros, Küchen, Supermärkten, Fitnessstudios oder auch in Krankenhäusern verwendet.
Tageslichtweiß oder Kaltweiß (über 5000 K)
Tageslichtweißes oder kaltweißes Licht hat am meisten Kelvin. Es hat also einen bläulichen Touch und wirkt sehr hell. Deshalb kann diese Lichttemperatur die Konzentration steigern und Müdigkeit entgegenwirken. Daher wird tageslichtweißes Licht hauptsächlich in Lagerhallen, Werkstätten und ähnliche Orten, an denen man konzentriert und aufmerksam arbeiten muss, verwendet.
Die Farbtemperaturen von verschiedenen Lichtquelle
Weil das alles sehr theoretisch ist, haben wir dir in dieser Tabelle ein paar konkrete Beispiele von der Farbtemperatur von verschiedenen Lichtquellen zusammengestellt: Die geben dir eine besser Vorstellung von der unterschiedlichen Wirkung des Lichtes je nach Farbtemperatur.
Farbtemperatur in Kelvin | Lichtquelle |
1500 K | Kerze |
2500 K | Sonnenaufgang |
2800 K | 100 Watt Glühlampe |
3000–3200 K | 12 Volt Halogenlampe |
4200 K | Mondlicht |
6000 K | Sonne bei wolkenlosem Himmel |
7500-8500 K | Sonne bei starkem Dunst |
Deshalb spielt die Farbtemperatur auch bei LED Taschenlampen eine Rolle
Die Lichttemperatur von Lampen hat also einen großen Einfluss darauf, wie wir unsere Umwelt wahrnehmen. Deshalb ist die Farbtemperatur auch bei LED Taschenlampen ein nicht zu vernachlässigendes Kriterium. Denn bei einer Nachtwanderung ist die Taschenlampe beispielsweise die einzige Lichtquelle, weshalb ihre Farbtemperatur dann auch eine große Wirkung auf die Farbgebung der beleuchteten Objekte hat. Je nachdem, wie warm oder kalt das Licht ist, sehen die Farben der ausgeleuchteten Umgebung also anders aus.
Diese Effekte hat die Farbtemperatur bei LED Taschenlampen
Das Licht von kaltweißen LED Taschenlampen wird generell als deutlich heller wahrgenommen, obwohl es das eigentlich nicht ist. Diese “gesteigerte” Helligkeit hat jedoch nicht nur Vorteile. Denn die von kaltweißem Licht erhellte Umgebung wird oft als leblos und steril erlebt. Obendrein ist das Farbbild aufgrund des bläulichen Schimmers etwas verfälscht.
Dagegen wirken die Szenerien, die von LED Taschenlampen mit warmweißen Licht beleuchtet werden, deutlich natürlicher und farbenfroher. Allerdings wird diese Lichttemperatur gegenüber kaltweißen Taschenlampen als ein bisschen dunkler wahrgenommen. Dazu kann es bei dieser Lichtfarbe passieren, dass der Lichtkegel einen leicht gelblichen bis rötlichen Schimmer hat.
Bei der Wahl der Farbtemperatur gibt es also kein richtig oder falsch, sondern es kommt auf deine persönlichen Vorlieben und den Einsatzbereich deiner Taschenlampe an. Wenn du es lieber heller magst und die leicht unnatürlichen Farben dich nicht stören, bist du mit einer Taschenlampe mit kaltweißem Licht am besten beraten. Wenn dir allerdings natürliche und intensive Farben wichtig sind, solltest du dich für eine LED Taschenlampe mit warmweißem Charakter entscheiden.
Wovon hängt die Farbtemperatur einer Taschenlampe ab?
Wodurch wird die Farbtemperatur bei LED Taschenlampen bestimmt? Kannst du bereits vor dem Kauf abschätzen, welche Farbtemperatur das Licht der Taschenlampe haben wird? Das ist leider nicht ganz so einfach, denn die Lichtfarbe hängt vor allem von zwei Dingen ab:
Die LED
Den größten Einfluss auf die Farbtemperatur einer Taschenlampe hat natürlich die jeweilige LED. Die meisten Hersteller geben bereits auf der Verpackung nähere Angaben darüber, welche Farbtemperatur die Lampe hat, allerdings oft in Englisch. So liest man oft anstelle von Warmweiß, Neutralweiß oder Tageslichtweiß die Bezeichnungen “warm white'', "cool white“ oder “day light”.
Bonustipp: Wenn du bei der Taschenlampe keine genauen Informationen zur Farbtemperatur der LED findest, kannst du einfach den Namen der LED googeln. So bekommst du dann in aller Regel die entsprechenden Angaben zur Farbtemperatur von dem jeweiligen Leuchtmittelhersteller.
Der Reflektor
Was die Bestimmung der genauen Farbtemperatur bei Taschenlampen allerdings ein bisschen schwierig macht, ist die Tatsache, dass auch der Reflektor Einfluss auf die Lichtfarbe haben kann. Das wird von den meisten Herstellern jedoch nicht berücksichtigt. Deshalb kann es passieren, dass Taschenlampen, deren Farbtemperatur als Tageslichtweiß angegeben wurde, trotzdem einen leicht gelblichen Schimmer haben, weil der Reflektor oder andere Bauteile einen Einfluss auf die Lichtfarbe haben.
Deshalb solltest du nicht nur ausschließlich auf die Herstellerangaben achten, sondern dich auch mit Testberichten und Rezensionen auseinandersetzen, damit du die tatsächliche Farbtemperatur der jeweiligen Taschenlampe besser einschätzen kannst.
Für welche Zwecke ist die Farbtemperatur einer LED Taschenlampe besonders wichtig?
Die meisten Besitzer einer Taschenlampe beschäftigen sich wohl eher selten mit der Farbtemperatur ihres Models. Immerhin geht es dem Durchschnittsnutzer wohl nur darum, eine zuverlässige Lampe zu haben, die hell genug ist, um die nähere Umgebung gut auszuleuchten.
Es gibt jedoch bestimmte Einsatzgebiete, bei denen die Farbtemperatur der LED Taschenlampe eine wichtige Rolle spielen kann.
So achten Fotografen, die ihre Motive mit einer oder gar mehreren LED Taschenlampen beleuchten, natürlich exakt darauf, welche Farbtemperatur ihre Lichtquellen haben. Schließlich hat der jeweilige Farbton des Lichts einen großen Einfluss auf die Stimmung und den Charakter der Fotos.
Ein weiterer Sonderfall sind Rettungsdienste und Notärzte, die möglichst natürliches Licht bei Taschenlampen verwenden, um eine naturgetreue Farbwiedergabe zu gewährleisten.
Für den durchschnittlichen Camper oder Nachtwanderer spielt die Farbtemperatur einer Taschenlampe allerdings wie gesagt eine eher untergeordnete Rolle.