Eine erfolgreiche Jagd steht und fällt nicht nur mit dem Können des Jägers sondern auch mit der richtigen Ausrüstung. Neben einem guten Jagdgewehr und Zielfernrohr sollte auch die Taschenlampe nicht fehlen. Doch welche ist die beste Taschenlampe für die Jagd?
In diesem Artikel erfahren Sie worauf es bei einer guten Jagdtaschenlampe ankommt und welche Eigenschaften einer guten Taschenlampe ihren Jagderfolg positiv beeinflussen können.
Auf die Farbe kommt es an
Weißes, grelles Licht ist mag für die gute Orientierung in der Nacht für den Jäger zwar hilfreich sein, dennoch wird sich das Wild in einem plötzlichen grellen Lichtkegel erschrecken und sofort Reißaus nehmen. Um das zu vermeiden, haben viele Anbieter ihre Taschenlampen für die Jagd mit speziellem Rot- oder Grünlicht ausgestattet.
Rotes oder grünes Licht können Wildtiere nur schwer von ihrer Umgebung unterscheiden und so bleiben Sie damit unbemerkt.
Besondere Eigenschaften des Rotlichts
Aber auch Du als Jäger kannst von den speziellen Eigenschaften des Rotlichts profitieren. Das Licht der roten Taschenlampe ist für das Auge weniger anstrengend und lässt sich besser vertragen.
Eine Orientierung ist mit Rotlicht auch in der Dunkelheit sehr gut möglich. Außerdem ist es bei Rotlicht so, dass unsere Augen sich nicht so schnell an dieses Licht gewöhnen, wir deshalb nicht so stark geblendet werden.
Nach einer Zeit im Rotlicht ist es für das menschliche Auge sehr schnell wieder möglich, in der Dunkelheit zu sehen. Die Gewöhnungsphase, die unser Auge braucht, nachdem es weißes oder gelbes Licht gesehen hat, ist bei Rotlicht wesentlich kürzer.
Besondere Eigenschaften des grünen Lichts
Die Farbe grün erkennt das Wild ebenfalls nicht so einfach. Grünes Licht weist weiterhin einen relativ großen Kontrast auf und die Reichweite des grünen Lichtkegels ist relativ weit. Das Aufspüren von Urin oder Schweiß, zum Auffinden von Wild ist hierbei jedoch ein wenig eingeschränkt, da der Kontrast bei grünem Licht recht hoch ist.
Für das Angeln dagegen eignet sich das grüne Licht jedoch sehr gut. Zum Einen werden Fische nicht durch diese Lichtfarbe abgeschreckt. Ein weiterer Vorteil ist, dass Insekten von dem grünen Lichtkegel nicht so leicht angelockt werden. Das kann einen Angelausflug wesentlich angenehmer machen.
Weiße Leuchtkraft
Auch wenn in manchen Situationen eher grünes oder rotes Licht sinnvoll ist, gibt es andere Situationen auf der Jagd, in denen deine Lampe möglichst hell leuchten sollte. Bei der Nachsuche erleichtert eine gute Taschenlampe einiges. Auch bei Wildunfällen ist eine gute Leuchtkraft deiner Lampe unumgänglich. Ansonsten könntest du leicht gefährliche Teile übersehen, so dass es zu Verlezungen kommen kann.
Klein, praktisch und dennoch leistungsstark
Eine gute Jagdtaschenlampe sollte nicht zu groß und auch nicht zu klein sein. Die perfekte Größe hängt hierbei natürlich auch davon ab, wo und wie Sie die Lampe tragen möchten. Tragen Sie die Taschenlampe beispielsweise in der Hosentasche oder an einem Gürtel, ist eine kleinere Größe von Vorteil.
Dimmbarkeit für jede Situation
Eine optimale Jagdtaschenlampe sollte auch die Möglichkeit haben, dass du die Lichtstärke variieren kannst. Mittels einem Dimmer kannst du viele Lampen in ihrer Leuchtkraft einstellen. So kannst du je nach Situation die passende Lichtstärke einstellen. Auch wenn es dir darum geht, Akkulaufzeiten zu sparen, kannst du das tun, in dem du das gedimmte Licht nutzt.
Reichweite
Damit dir deine Jagdtaschenlampe einen wirklichen Vorteil bietet, solltest du auf ein möglichst hohe Reichweite achten. Um auch in der Dunkelheit Wild auf große Distanz auszumachen und ansprechen zu können, sollte deine Taschenlampe mindestens deine maximale Schussdistanz weit leuchten können.
Robustheit und Wasserdichtigkeit
Deine Lampe sollte auch einige Strapazen aushalten können. Viele Jagdtaschenlampen sind zwar sehr stabil, aber nicht alle halten Regen oder gar Sturzbächen stand. Achte also auch darauf, dass deine Lampe wasserdicht ist und auch Stürze aus mehreren Metern Höhe verkraftet. Schließlich kann es leicht mal passieren, dass deine Lampe auch bei aller Vorsicht aus dem Hochstuhl fällt. Deswegen sollte sie einen solchen Sturz von in etwa 3 Meter höhe problemlos aushalten können.
Hilfreich ist auch, wenn deine Taschenlampe so konzipiert ist, dass sie nicht so einfach wegrollen kann. So ersparst du dir die Suche nach deiner Lampe, wenn du sie kurz abgelegt hast.
Einfache Bedienung
Natürlich solltest du auch bei Jagdtaschenlampen auf eine möglichst einfache und intuitiv zu bedienende Lampe achten. Viele Lampen haben einen Endschalter, der das Ein- und Ausschalten ermöglicht. Das ist gerade in Situationen, in denen du schnell handeln möchtest hilfreich.
Bedenke, dass du dich eigentlich auf deine Schusswaffe und das Wild konzentrieren solltest. Unnötiges, unpraktisches Gefummel an der Taschenlampe ist dabei alles andere als praktisch.
Eine Schlaufe oder ein ähnliche Vorrichtung sorgen auch dafür, dass dir die Lampe nicht so leicht aus der Hand fällt.
Wie leuchte ich das Wild am besten an?
Auch wenn du eine gute Jagdtaschenlampe gefunden hast, kannst du mit der falschen Handhabung, einige Jagderfolge im Keim ersticken. In der Praxis hat sich folgende Vorgehensweise bei dem Anleuchten von Wild bewährt:
1.Dimme die Lampe auf eine niedrige Stufe, so dass es möglichst unauffällig für das Wild ist
2.Leuchte zunächst über das Wild hinweg. So gewöhnt es sich an das Licht und ist weniger alarmiert.
3.Führe in einer ruhigen Bewegung den Lichtkegel ganz langsam von oben auf das Wild.
4.Jetzt kannst du - falls notwendig - das die Stärke des Lichts in kleinen Stufen erhöhen.
Mit dieser Vorgehensweise läufst du keine Gefahr, dass du das Wild mit deiner Taschenlampe verschreckst und aufscheuchst.
Zum Schluss: die gesetzlichen Bestimmungen und ihre Ausnahmen
Selbstverständlich ist es unumgänglich, dass du dich auch mit einer perfekten Jagdtaschenlampe an die gesetzlichen Bestimmungen, welche in deinem Land herrschen hältst.
Lange Zeit war das Anleuchten von Wild bei der Jagd gesetzlich verboten. Im Jägergesetz heißt es wörtlich: "Künstliche Lichtquellen und Vorrichtungen zum Anstrahlen oder Beleuch- ten des Zieles sind nach Jagdrecht grundsätzlich verboten (§ 19 Abs. 1 Nr. 5a BJagdG).
Aufgrund der sich rasch verbreitenden afrikanischen Schweinepest wurde von dieser gesetzlichen Regelung jedoch Abstand genommen. So ist es in vielen Bundesländern mittlerweile erlaubt, Beleuchtung bei der Jagd zu verwenden. Dieses gilt jedoch nur für die Jagd von Schwarzwild.
Grundsätzlich verboten blieben bei der Jagd Taschenlampen und Lichtquellen, die fest an der Schusswaffe montiert sind.
Um über die neuesten Entwicklungen bezüglich der gesetzlichen Bestimmungen und ihrer Ausnahmen im Bilde zu bleiben, empfiehlt sich ein regelmäßiger Blick auf die Websites der Jagdverbände.
Fazit
Bevor du dich für eine Jagdtaschenlampe entscheidest, solltest du dir zunächst genau überlegen, welchen Anforderungen deine neue Taschenlampe genügen muss.
Welche Schwerpunkte hast du? Brauchst du eher eine leistungsstarke Lampe oder ist dir die Handlichkeit wichtiger? Auf jeden Fall solltest du keineswegs auf Robustheit und Wasserfestigkeit verzichten, damit dein Jagdausflug nicht buchstäblich ins Wasser fällt. Rot oder Grünlicht bieten dir weitere Möglichkeiten.
Ebenso wichtig sind auch die gesetzlichen Regelungen und Bestimmungen, welche im Bundesland gelten in dem du jagst. Informiere dich deshalb vorab über die aktuellen Gesetzeslage und halte dich daran.
Mit der Lampe, die perfekt zu deinen Anforderungen und Bedürfnissen passt, kannst du dir sicher sein, dass du auch bei widrigen Lichtverhältnissen immer eine gute Sicht hast und so deine Jagd erfolgreich gestalten kannst.